Mittwoch, Februar 20, 2008

Filmkritik 7: Das Waisenhaus

Schon am Freitag waren wir in dem spanischen Gruselüberraschungshit "Das Waisenhaus".


Es geht im Wesentlichen um eine Frau, die mit ihrer Familie in das Haus zieht, wo sie aufgewachsen ist, um dort ein Heim für Behinderte zu eröffnen. Der Film spielt über mehrere Jahre und sie kommt diversen Geheimnissen auf die Spur.

Ich muss sagen, dass ich mit einigen Vorbehalten in den Film ging, nicht zuletzt, da er ab 12 Jahren freigegeben war. Ich hab keine Ahnung, was die BPjM (Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien) da geraucht hat, denn ab 12 war der Film definitiv nicht. Weniger wegen der Gewaltdarstellung, sondern viel mehr wegen der Athmosphäre und dem Verständnis des Films.
Man konnte dies ganz gut sehen, weil hinter uns eine Gruppe Halbstarker mit ihren Freundinnen saß und pausenlos am quatschen waren, weil sie mit dem Film nicht klar kamen und nichts verstanden haben.

Das war aber schon der größte Nachteil des Films.
Er war von Anfang bis Ende sehr packend und hatte sehr gut inzenierte Schock- und Gruselmomente. Von der Story hatte er auch etwas zu bieten. Es gab einige Überraschungen und ein sehr tragisches Ende, was aber bei falscher Sichtweise leicht verwirrend sein kann.
Seit "The Ring" weiß wohl jeder Filmemacher, dass man die Zuschauer mit kleinen unschuldigen Kindern zum Gruseln bewegen kann. Ich habe selten Filme gesehen, wo so intensiv die Spannung aufgebaut wird, wie in diesem. Teilweise gehen Szenen über 5 minuten und mehr, wo man regelrecht merkt, wie der ganze Saal den Atem anhält.
Selbst als man aus dem Kino raus geht, weiß man nicht was Real und was nur Einbildung seitens der Protagonisten war.

Wer Gruselfilme mag und dabei auch etwas zum Nachdenken möchte (was es nicht oft gibt), ist in diesem Film gut aufgehoben. Es gibt zwar Stellen, wo auch erzählt wird, aber ich habe sie keineswegs als Durchhänger oder gar Längen empfunden.